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Der ungeduldige Surfer

Mehrere Untersuchungen kamen unabhängig voneinander zu dem Ergebnis, dass der durchschnittliche User nach Wartezeiten zwischen 20 und 25 Sekunden bereits die Geduld verliert und den Ladevorgang abbricht.

Frau rauft sich die Haare

Das nachfolgende Zitat, von der Site UseIt.com, liefert einen ausgezeichneten Denkanstoß für die Planung von Websites.

Je mehr man sich der Loyalität seiner Nutzer sicher ist, um so mehr Features kann eine Anwendung anbieten. Die meisten User sind aber von sehr flatterhafter Loyalität -- besonders gegenüber Webseiten. Diese müssen sich statt auf Features eher auf Einfachheit konzentrieren.
-- Dr. Jakob Nielsen

Schöner Firmensitz! Aber muss ich deshalb 2 Minuten warten?

Zeit ist Geld und die Zeit der Surfer gehört nicht dem Betreiber einer Website. Bevor man also die Eingangsseite mit einem riesigen Luftbild des Firmensitzes garniert, sollte man der Höflichkeit halber noch einmal über diesen Entschluss nachdenken.

Der Stolz auf das schöne neue Gebäude ist ja verständlich, aber das riesige Bild ist eben nicht kundenfreundlich. Mit einer Eingangsseite, die zwei Minuten benötigt, um sich vom Server zum Browser quälen, zeigt man nicht gerade Respekt vor den Kunden, deren kostbare Zeit man damit vergeudet.

Natürlich spricht alles dafür, innerhalb Ihrer Internet-Präsenz eine Bildergalerie anzubieten. Viele Besucher sehen gerne, wie und wo das Produkt hergestellt wird, für das sie sich interessieren. Geben Sie Ihrem Besucher nur immer das Gefühl, Sie hätten ihm die Entscheidung überlassen.

Standards einhalten = schnellerer Seitenaufbau

Je mehr ein Browser bereits vor Aufbau der Seite über deren Struktur und Eigenarten erfährt, um so schneller wird er die Seite darstellen. HTML stellt für diese Informationen die so genannten Kopfeinträge zur Verfügung. Dorthin gehört eine wirklich zutreffende Beschreibung des Dokument-Typs, abgekürzt Public Identifier genannt, ebenso wie genaue Angaben zur verwendeten Zeichenkodierung.

Entgegen anderslautender Mythen ist es wichtig, dass ein Dokument im WWW auch wirklich dem angekündigten Dokument-Typ entspricht. Jede Reperatur im Vorübergehen, die ein Browser wegen eines falsch angekündigten Dokument-Typs durchführen muss, kostet Zeit beim Seitenaufbau und erhöht das Risiko von Darstellungsfehlern.

Es lohnt sich, ein minimales Grundwissen zu erwerben, um Ihrem späteren Auftragnehmer auf die Finger schauen zu können. Manch eine „Neue Medien“ Agentur scheint nämlich zu glauben, dass die Kopfeinträge hauptsächlich zur Platzierung ihrer Eigenwerbung erfunden wurden, und das DTDs überflüssige Spinnereien seien.

Einige besonders gruselige Beispiele aus der hiesigen Nachbarschaft enthalten gar keine Angaben zum Dokument-Typ. Weder in den Stichworten oder der Kurzbeschreibung findet man den Namen des Kunden, der für die Erstellung der Webseite zur Kasse gebeten wurde.

Neue Messer - stumpfe Klingen

Wie jede von Technologie angetriebene Branche neigt auch die Internet-Industrie zu Trendglauben. Mal ist es die eine, mal die andere vermeintliche Heilslehre, die durch die Leitartikel selbsternannter „Fachpublikationen“ geistert.

Meistens handelt es sich dabei um den verzweifelten Versuch der großen unbeweglichen Softwarehäuser, die Lufthoheit im Web zurück zu erlangen. Fast alle lauthals publizierten Trends der letzten Jahre verströmten den diskreten Muff durchgeschwitzten Mischgewebes, wie man ihn aus den Großraumbüros dieser Unternehmen kennt.

Der neueste Trend sind Web-Anwendungen auf der Basis so genannter Frameworks.

Bei vielen dieser Technologien ist die Farbe noch nicht getrocknet. In den falschen Händen führen Sie zu den obskursten Resultaten.

Eine bekannte amerikanische Zeitschrift hat sich vor noch nicht allzu langer Zeit mit einer solchen Anwendung vorübergehend ihren gesamten Web-Auftritt zerstört.

Die Anwendung auf Basis eines der o.e. Frameworks lud 40 Script-Objekte während die Seite sich in einer Serie von Flackerbildern und Total-Aussetzern auf den Bildschirm stotterte.

Zum unguten Schluß, nach ca. 1,5 Minuten bereits vergeudeter Wartezeit, bog dann Script-Objekt No. 41 um die Ecke und versteckte den gesamten Inhalt unter einem ganzseitigen blau-nach-grau Verlauf, der wohl einmal als Hintergrund-Tapete gedacht war.

Es dauerte 14 Tage, bis einem der Verantwortlichen überhaupt auffiel, dass die Website vollkommen verhunzt war. Kunststück - das Kontaktformular, über das die Besucher den Fehler hätten melden können, war ja hinter dem blau-nach-grau Verlauf versteckt.

Wenn Sie an den Einsatz solcher Technologie denken, sollten Sie darauf achten, dass bei Ihrem Auftragnehmer nicht nur Programmierer an Ihrer Internet-Präsenz arbeiten.

Bestehen Sie auf der Teilnahme eines Experten für Auszeichnungssprachen. Viele Programmierer haben sich nur oberflächlich mit CSS oder HTML beschäftigt und betrachten den Umgang mit Auszeichnungssprachen oftmals nur als notwendiges übel.

Nicht selten kommt es vor, dass eine Web-Anwendung Vorlagen verwendet, die auf vollkommen veraltetem, fehlerhaften HTML aufbauen.

Mir ist erst vor kurzem ein in 2008 programmiertes Content Management System begegnet, dessen Vorlagen bestenfalls auf dem Stand von 1997 waren. Für solche anachronistischen Produkte sollten Sie ihr Geld nicht hinauswerfen.

Die sicherste Qualitätskontrolle bietet der Validierungsdienst des W3C. Dieser Dienst ist gratis. Geben Sie einfach die Internet-Addresse des Bewerbers in das Formular ein, und überprüfen Sie, ob man dort das eigene Haus in Ordnung hält.

Ich helfe gerne

Lassen Sie sich nicht verwirren. Oftmals genügen kleine punktuelle Eingriffe, um einer Website auf die Sprünge zu helfen. Dabei unterstütze ich Sie gerne.

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