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Klick Klick Tralala

Vielleicht ist Ihnen die Werbung ja auch schon begegnet. „Webseiten erstellen ohne Vorkenntnisse“ wird da versprochen. Weiterhin wird dann meistens noch behauptet, die angebotene Software würde den Arbeitsfluss beschleunigen.

wackelige selbstgebaute Leiter

Die Palette dieser Produkte reicht von sogenannten "preiswerten Einsteigerprogrammen", bis hin zu kostspieligen Paketen für sogenannte "Profis".

Unabhängig vom Kaufpreis haben alle diese Produkte eines gemeinsam: Sie produzieren fragwürdiges, vielfach veraltetes, und oftmals gar ungültiges HTML und CSS. Webseiten aus solchen Produktionen bestehen nur in den seltensten Fällen die Validierung durch das World Wide Web Consortium.

Mittlerweile haben sich auch noch sogenannte "Web-Anwendungen" zum Kreis der Anbieter gesellt. Diese Baukasten-Portale benutzen meist ein Content-Management System auf dem Server des Anbieters, dem eine Administrationsoberfläche von oftmals zweifelhafter Qualität übergestülpt wurde.

Bei den "Web-Anwendungen" der Baukasten-Portale erhält der Benutzer also zum Steinzeit-HTML noch undurchsichtige Sicherheitseinstellungen mitgeliefert, auf die er selbst keinen Einfluss hat.

Moderne Browser sind bisher noch sehr geduldig gegenüber mangelhaft ausgezeichneten Webseiten und ein ablehnendes Urteil des W3C Validators bedeutet noch nicht, dass Ihre Internet-Präsenz von niemandem gelesen werden kann.

Die Nachsichtigkeit der Browser bedeutet jedoch, dass die Sicherheit eines Web-Angebots in den Händen des Programmierers, bzw. Administrators, des Angebots liegt. Das sollten Sie bedenken, bevor Sie sich für eine Lösung aus dem Angebot eines Baukasten-Portals entscheiden.

Die Anforderungen an Internetangebote ändern sich rasant und mit jedem Schritt in Richtung eines immer enger verknüpften Internets, wo die Funktionalität von Webseiten darauf basiert, Daten untereinander auszutauschen, wird die Toleranz der Browserprogramme niedriger und die Anforderungen an Webseiten strikter werden.

Strategisch vorausschauendes Denken verlangt also schon jetzt nach solider Auszeichnung Ihrer Inhalte. Eine mit einem der Erstellungsprogramme, oder auf einem Baukasten-Portal zusammengekleisterte Internet-Präsenz kann schnell zur Kostenfalle werden -- oder die Sicherheit ihrer Besucher gefährden.

Nun mag es Ihnen vielleicht egal sein, ob irgend jemand mit einem exotischen Browser auf einem möglicherweise ebenso exotischen Betriebssystem Ihre Seiten lesen kann oder nicht.

Der Gesetzgeber sieht es allerdings anders.

Wenn Ihre Internet-Präsenz auch nur annähernd der Kategorie "Information von öffentlichem Interesse" zugeordnet werden kann, dann müssen Sie garantieren, dass sie auch für jeden zugänglich ist.

Die Webseite eines als gemeinnützig anerkannten, eingetragenen Vereines, die so genannte Frames oder Blindtabellen als Basis ihres Layouts benutzt, bewegt sich damit schon in einer rechtlichen Grauzone.

Dank der oben zitierten, irreführenden Werbung denkt aber so mancher Schriftführer, er könne das doch mal schnell mit einem der preiswerteren Webseiten-Generatoren, oder über eines der Baukasten-Portale, selbst machen.

Dieser fromme Selbstbetrug geht spätestens dann nach hinten los, wenn der erste blinde Surfer mit seinem ScreenReader am einleitenden <table> oder <frameset> scheitert und sich beschwert.

Richtig unangenehm kann es natürlich werden, wenn Ihr international gehandeltes Unternehmen der Offenlegung nach dem amerikanischen Sorbanes-Oxley Gesetz unterliegt und eine ahnungslose Agentur Ihnen eine Website zusammenschusselt, die von behinderten Aktionären nicht genutzt werden kann.

Klick Klick Teuer

Wenn Sie viel Glück haben, werden bei den teuren Agenturen die oben bereits erwähnten, sogenannten "Profi-Pakete" der Webseiten-Generatoren eingesetzt, und wenigstens eine Person in der Agentur besitzt ausreichende HTML-Kenntnisse, um die typischen Fehler der Generatoren zu korrigieren und darauf zu achten, dass Ihre Website barrierefreie Zugänglichkeit garantiert.

Besonders in der Provinz kann man leider aber immer noch sogar hauseigene Webseiten von Agenturen entdecken, die ersichtlich und erkennbar aus dem Baukasten der Hobby-Software FrontPage™ stammen.

Dieses Programm produziert wirres, ungültiges Spaghetti-HTML, und platziert Layouts mit Hilfe zweckentfremdeter Text-Elemente, wie z.B. dem erzwungenen Leerschritt &nbsp;.

Neben der bedenklichen Beeinträchtigung der Zugänglichkeit und einem hohen Potential für Darstellungsfehler und Sicherheitslücken verstecken sich in den Baukasten-Layouts aller Erstellungsprogramme weitere Nachteile.

  1. Die korrekte Darstellung Ihrer Webseiten wird abhängig von einer bestimmten Bildschirmgröße und Auflösung.
  2. Je nach verwendeter Software müssen Pflege und Wartung Ihrer Internet-Präsenz auch immer mit diesem Programm durchgeführt werden.
  3. Die Pflege und Wartung Ihrer Präsenz wird evtl. nur mit Hilfe so genannter Extensions der Server-Software funktionieren. Diese speziellen Hosting-Angebote lassen sich fast alle Provider zusätzlich bezahlen.
  4. Ihr Auftritt teilt der ganzen Welt mit, dass Sie in technologischen Paradigmen aus dem vergangenen Jahrtausend denken.

Der Tipp für Hobby-Detektive

Jeder Browser bietet die Möglichkeit, Quelltexte von Webseiten aufzurufen. Nutzen Sie dieses Werkzeug.

Alle Erstellungsprogramme verraten sich durch die Eitelkeit ihrer Programmierer. Suchen Sie in den Kopfeinträgen nach den Meta-Tags "author" und "generator". Wenn dort nur Namen von Softwareherstellern und deren Produkten auftauchen, ist zumindest Vorsicht geboten.

Es könnte sein, dass man bei der Agentur ausschließlich Leute beschäftigt, die nur mit Hilfe solcher Programme arbeiten können. Solches "Fachpersonal" wird nur in den seltensten Fällen wirkliche Kenntnisse von Auszeichnungssprachen besitzen.

Wenn unter "generator" das Wort FrontPage auftaucht, sollten Sie Ihre Sekretärin anweisen, Telefonate vom Ersteller in Zukunft abzublocken, und seine Email-Adresse in die Block List ihres SPAM-Filters aufnehmen. FrontPage ist übelste Hobby-Software. Nur Scharlatane und Stümper setzen dieses Programm im Agenturbetrieb ein.

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